
Mit Bescheid vom 4. Juni 2025, erlaubt die Landesregierung der Landeshauptstadt St. Pölten eine substantielle Vergrößerung bzw. Erweiterung des Zwischenlagers von u.a. Hausmüll am Standort „Am Ziegelofen“. Möchte unser Magistrat die allen Anrainer willkommene „Zeit der Minmal-Gerüche wie vor 2019“ infolge der gegen Ende 2024 angeordneten Stilllegung der Deponie beenden?
Ausweitung der Kapazitäten
Im Zwischenlager des Magistrats am Gelände „Am Ziegelofen“ wartet der von der Müllabfuhr gesammelte Haus- und Biomüll auf weitere Verarbeitung und Abtransport, derzeit noch zur Gänze unter freiem Himmel.
Der Magistrat hat Mitte letzten Jahres eine erhebliche Erweiterung dieses Zwischenlagers beantragt. Diesem Ansuchen plant die Landesregierung nun stattzugeben. Danach können nun täglich bis zu 400 Tonnen unbehandelter Hausmüll gelagert werden – vor Errichtung der geplanten Halle. Auch danach sind immer noch 200 Tonnen pro Tag vorgesehen. Das stellt eine Verdreifachung der bisherigen Lagermengen dar und geht weit über die bisherige Nutzung hinaus.
Somit wird die vor 2 Jahren mit großem Medienrummel als Lösung verkündete Halle, in der auch der St. Pöltener Haus- & Biomüll zwischengelagert werden soll, auch im besten Fall nur die halbe Lösung sein. Die seinerzeitige Behauptung von Bürgermeister Matthias Stadler „„Wir haben die Angelegenheit selbst in die Hand genommen und können nun die rechtliche Grundlage für eine Reduktion der Geruchsbelästigung vorlegen“ (Kronenzeitung vom 20.01.2023) .“ ist wohl bereits vergessen – oder war das alles nicht ernst gemeint?
Ausweitung des Gestanks
Da sich das Müllaufkommen in St. Pölten nicht plötzlich verdreifachen kann, erlaubt der Bescheid entweder die Lagerung von Müll aus anderen Gemeinden, oder eine deutlich verlängerte Lagerzeit des St. Pöltener Hausmülls. Beide Varianten führen sicherlich zu einer Zunahme von Geruchsemissionen.
Momentan wird durch die gegen Ende 2024 angeordnete Stilllegung der Deponie der Fa. Zöchling eine wesentliche Reduktion der Geruchsemissionen des Standorts „Am Ziegelofen“ erreicht. Dies entspricht in etwa dem Niveau vor dem Verkauf der Deponie im Jahr 2019. Die Entscheidung über die Sanierung der Deponie ist weiterhin ausständig.
Potentiell betroffene Anwohner haben eine Beschwerde gegen den Bescheid der Landesregierung für die Erweiterung des Zwischenlagers des Magistrats eingebracht. Infolge der allfällligen Räumung der Deponie erwarten sie eine höhere Geruchsbelastung, welche aber zeitlich begrenzt ist. Für das nun vor der Genehmigung stehende Ansinnen des Magistrats fehlt jegliches Verständnis.